jan klopfleisch  
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bento boxes   Bento sind kleine Schachteln mit Essen für unterwegs. Man kauft sie in Japan in kleinen Läden, Restaurants oder am Bahnhof. Später in einer freien Minute im Zug, im Park, im Büro, wird es ausgewickelt.
Man zieht einen Schnippgummi ab und öffnet den Deckel. Ein kleiner Raum öffnet sich. Sorgsam geordnet nach Formen, Farben, Speisen liegen da Reis, Fisch, Gemüse. Komponiert wie ein Gemälde, findet man hier die japanischen Landschaften: z.B. Bergpilze, oder Tang und Fisch aus der See, Kürbis, Bambussprossen, Süßkartoffeln. Zur Regenzeit süßen Aal, im Winter Rogen, so künden sie von Frühling, Sommer, Herbst, Winter.
Mütter stehen früh auf, bereiten ihren Kindern Bento, die mit Stolz oder Scham in der Schule gegessen werden. Für Feiern gibt es Shokado-Bento in edlen Lackkästchen gestapelt. Die Geschichte der Bento lässt sich angeblich bis ins 9.Jhd. verfolgen. Auch Veränderungen der Gesellschaft kann man an ihnen ablesen. Eki-ben (Bahnhofs-Bento) enthalten nun auch Würstchen, Burger, Schnitzel. Sie werden in Industriearbeit gefertigt. Abgeleitet aus dem Deutschen wird dieses System Arubeito genannt (d.h. schlecht bezahlt und ohne Sozialleistungen).
Bento sind ein Stück take away Kultur, an den unwirtlichsten, anonymen Orten öffnet man diese Box, man findet einen intimen Raum, Farben, Formen, Gerüche, Geschmack…