jan klopfleisch  
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"KF" (Kaleidoskop/Faltung)

Diese Serie von Bildobjekten "KF" (Kaleidoskop/Faltung) entstand als Reaktion/Antithese auf meine malerische Tätigkeit an der Bildserie "K" (Kaleidoskop).
Ich hatte mich mit Kaleidoskopen und kaleidoskopischen Räumen befasst und versucht, inkongruente, multidimensionale Bildräume zu malen, die den Vorgang des Sehens als interpretierenden Akt erfahrbar machen.

Bei der Arbeit an der Serie "KF" ging ich von folgenden Fragen aus:
Was ist ein Bild? Wie ist es platziert? Wie nehme ich es physisch wahr?
Meine malerischen Mittel habe ich dabei radikal reduziert:
auf Bildträger, Aufhängung und Beleuchtung. Die Kompositionszeichnung, das gleiche isometrische Raster der vorigen Bildserie "K", ist in den Bildgrund gesägt und entlang dieser Linien wurde der Bildträger geknickt. Dadurch entstehen Dreieck- und Rhombenflächen, die unterschiedlich beleuchtet und verschattet sind und teilweise Farbwerte der Umgebung reflektieren. Die Oberflächen der Arbeiten sind industriell und variieren matt und glänzend, schwarz, weiß und verspiegelt. Frontal besehen erscheinen die Bildobjekte als Bild mit Dreieck-Kompositionen in differenzierten Grauwerten. Mit der Bewegung des Betrachters wird diese Ansicht animiert, andere Flächen treten hervor und zurück. Von der Seite besehen wird klar, dass die Bildfläche nicht plan, sondern räumlich ist. Der Zwischenraum von Bildfläche zur Wand tritt in den Vordergrund. Die Bildfläche scheint sich in den Raum zu schieben und mit der Wand verspannt zu sein. Drei Stangen, verbunden mit dünnen Stahlseilen, bilden eine tensegrity-Struktur. Die haltenden Kräfte werden durch Zugseile übertragen, die Stangen berühren sich nicht und die gesamte Aufhängung ist flexibel.

Nach jahrelanger, konzentrierter Malarbeit, dem Ringen um Perfektion im malerischen Ausdruck an den Bildern der Serie "K", war die Arbeit an den Faltobjekten "KF" ein lustvolles in Frage stellen des eigenen Tuns, das Weglassen von Farben und Pinseln, Schnitte mit der Kreissäge und eine Reduktion auf die Grundsituation: ein Schild hängt vor einer Wand, es wird beleuchtet, ein Betrachter bewegt sich im Raum.